Ich war megaaufgeregt, aber ich bin voll überzeugt von dieser schulmedizinischen Therapie. Ich habe wie immer viel über die LU-Therapie gelesen, aber nicht zu viel, denn ganz schnell liefert Dr. Google, auch Ergebnisse zu „Wie lange lebt man nach einer LU-Therapie“. Ich finde man sollte sich schon informieren, aber auch seinem Gefühl vertrauen, denn das ist es ja eigentlich, was einem so eine Krebserkrankung auch zeigen möchte:
„Fühle in dich hinein, schau auf Dich, endlich mal auf Dich!“
Ich hatte Anfang Februar, meinen ersten Therapie Termin im AKH Wien, in der Nuklearmedizin. Ich war mega aufgeregt – Angst, vor etwas, was ich nicht kenne.
Man kommt ins AKH, wird wirklich sehr nett und einfühlsam aufgenommen, das Personal, ÄrztInnen und PflegerInnen sind wirklich sehr nett und nehmen sich Zeit.
Ich lerne Werner kennen, er ist 81 Jahre alt und hat Prostatakrebs seit über 20 Jahren, er kommt mit mir ins abgeschottete 2 Bett Zimmer. Er ist mein Halt und wirklich ein ganz lieber.
Werner hat schon viel hinter sich. Ihm wurde die Prostata komplett entfernt, dann war Ruhe, dann kam doch wieder etwas, dann Chemo, dann weiteres, und nun nach zig Jahren LU-Therapie.
Man ist 3 Tage, 2 Nächte im Spital, abgeschottet, da man ja radioaktive Substanzen intravenös bekommt, aber wenn da nicht meine Aufregung wäre, ist es auch mal eine Auszeit, Zeit für mich – das ist es ja, warum der Krebs da gekommen ist – ich soll mal auf mich schauen – denn ich habe noch so viel vor, so viele Träume!
Der erste Tag besteht nur aus Blutabnahme und Befund, und Tratschen mit Werner, dann noch eine Szintigrapie, das wars.
Am zweiten Tagen, galt es viel Trinken, vieeeeeel Wasser, und überraschend gutes Essen.
Nachmittags gab es dann die Infusion, halbe Stunde Kochsalzlösung, dann halbe Stunde radioaktives LU, dann der Rest Kochsalzlösung. Ca. 4 Stunden insgesamt – pfuuu, war ich aufgeregt, vor allem weil ich ja immer wieder mal pinkeln musste, aber kein Problem, einfach vor der LU Infusion nochmal aufs Klo und zur Sicherheit eine Einlage – ist ja auch irgendwie cool.
Dann war es vorbei, das radioaktive war in mir, ich war etwas KO, aber wahrscheinlich wegen meinem Kopf.
Wichtig ist trinken! Wasser, damit alles ausgeschwemmt wird.
Abends hab ich mir dann einen coolen Arktis Spielfilm am Tablet angesehen, und habe wirklich gut geschlafen, 2 mal wach, aber OK.
Auch Werner, war ab und zu wach, aber es störte gar nicht, ich mochte ihn so.
Am Tag 3, trank ich dann auch ganz viel Wasser, und bald rief mich mein zu Hause.
Mittags gab es dann einen radioaktiven Check, ob man nicht zu viel „strahlte“, das war bei mir nicht, und es ging dann nach wiedermal langer Wartezeit zurück nach Hause – aber es störte mich nicht, was ist Zeit, was ist warten?
Nachmittags war ich zu Hause, ich war ein wenig erschöpft, auch die nächsten Tage, aber es ging mir gut, und ich merkte, dass sich etwas in meinem Körper tut – ein wenig wie Muskelkatergefühl, ich sag aber „Hallo Krebs, du bist zwar da, aber es geht weiter, und danke, Du hast mich wachgerüttelt, und mir ein neues Gefühl gegeben“.
Am 21.3. 2023 habe ich den nächsten LU-Therapietermin, und ich bin schon ein wenig aufgeregt, aber ich sage mir auch, dass ich Glück habe, einen Therapieplatz im AKH bekommen zu haben.